Teil 3 der Segeltour:
Nach der üblichen Morgenroutine legten wir um 10:40 von der Tonne in Cabrera ab und verließen die Bucht mit Ziel Cala Figuera. Bei gutem Ostwind laufen wir mit ordentlich Lage zwischen der Ziegeninsel (größte Insel von Cabrera) und der Kanincheninsel hoch am Wind mit fast 6 Knoten. Endlich mal segeln. Gegen 13:00 ruft Helmut zu einer leckeren Spagettiparty – war mal wieder klasse Helmut! Pünktlich nach dem Essen ziehen kurz vor halb 2 dunkele Wolken auf, um 13:35 sehen wir eine Windhose ca. 3 sm westlich Cabrera. Der Rüssel berührt das Wasser! Gut, dass wir mehr als 10 sm davon entfernt sind. Unter dem Eindruck solcher extremen Wetter sind wir froh, dass wir trocken und ohne Schwierigkeiten Cala Figuera erreichen.
Mit Motorkraft fahren wir in die kleine Hafenbucht und haben Glück: an der kurzen Pier finden wir als 3. Schiff noch Platz. Nach dem Festmachen um 15:45 geht der Skipper zum Hafenbüro zur Entrichtung der Liegegebühr – 15,57 € – na, es geht doch!
Ringsherum wird es immer dunkler. Wir können gerade noch die Sprayhood aufklappen und alles unter Deck räumen, da pladdert es los! Vor lauter Gewitterregen hat man kaum 50 m Sicht! Das Wasser schießt in Bächen die steilen Straßen am Berghang herunter. Und wie das so ist auf Malle – nach 10 Minuten ist alles wieder vorbei – schönster Sonnenschein und Windstille. Ideale Verhältnisse für einen ausgedehnten Spaziergang durch den Ort.
Der Ort Cala Figuera ist ein wunderschönes kleines Fischerdorf, das sein Zentrum rund um den Hafen hat. Kleine bunte Häuser, an den Berg geschmiegt, mit direktem Zugang zum Wasser. An Stelle einer Garage haben die Häuser im Erdgeschoss einen kleinen Bootsschuppen. Es war ein wunder schöner Spaziergang, der mit einem gemütlichen Abendessen an Bord endet. Mit 25 sm unter Segeln und 4 sm unter Motor war auch unser Tagesergebnis nicht so schlecht.
Wie immer, gegen 8 sind alle hoch. Morgenroutine – Duschen, Frühstück, Reinschiff, Dampfer afufklaren und Tagesziel festlegen.
Diesmal haben wir vor, einen romantischen Tag einzulegen: einen kurzen Schlag nach Cala Mondrago, dort ankern, schnorcheln, angeln und einfach Natur genießen. Von dort dann weiter nach Porto Cristo, insgesamt nur 18 sm. Gesagt, getan. Ablegen um 09:45 und unter Segeln Kurs NNO auf unsere schöne Schnorchelbucht zu. Eine knappe Stunde auf See sehen wir wieder ein bedrohliches Schauspiel: Windhose (wohl auch Tornado genannt) Steuerbord querab, Entfernung geschätzte 6-7 sm. Das Wetter zog aber glücklicher Weise parallel zu uns nach SW. Eine halbe Stunde später gingen wir in Cala Mondrago vor Anker. Sonnenschein, Luft und Wasser 22° – Herz was brauchst Du mehr… Frank, Jens und Bernd fuhren zum Fotoshooting mit dem Dingi an Land, Helmut und Uwe hatten Ankerwache an Bord.Also Angel raus – ob’s was mit dem Fisch zu Mittag wird? Unsere Fotografen kamen mit reicher Fotobeute zurück, zu Mittag gab’s Bratkartoffeln – ohne Fisch. Kurz vor 14:00 ging es dann Anker auf und mit etwas zunehmenden Wind unter Segeln die restlichen 10 sm nach Porto Cristo. Wegen heftigem Regen konnten wir sogar unser Nasszeug auspacken – und siehe da, es war über den Winter wasserdicht geblieben. Kurz vor 6 hatten wir dann am kommunalen Anleger von Porto Cristo den letzten freien Platz ergattert, die Sonne schien und mit 16,36 € verlief der Besuch im Hafenbüro sehr erfreulich. Noch gut eine Stunde bis zum Dunkel werden und so war Gelegenheit fehlenden Proviant zu ergänzen und eine schöne Bleibe zum Abendbrot zu finden. Direkt vor unserem Liegeplatz lag das „Sa Llonja“ und so hatten wir an diesem Tag doch noch unseren Fisch – sogar mit exklusivem Blick auf unser Schiff und einer sehr zufriedenen Zwischenbilanz der bisherigen Tage. Langsam war es aber auch Zeit, sich Gedanken zu machen, wie wir in 2 Tagen dorthin zurück können, wo wir vor 4 Tagen los gefahren waren. Skipper und Co¬-Skipper vertieften sich wieder mal in Karten und Hafenhandbüchern, koppelten, rechneten und siehe da, es war ein Plan geboren: zurück nach Cabrera und dann geraden Kurs auf Palma.